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Der deutsche Bassbariton Marek Kalbus studierte an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Darstellerisch beeinflusste ihn besonders die Arbeit mit Regisseuren wie Ruth Berghaus, Harry Kupfer und mit dem Meyerhold-Enkelschüler Gennadi Bog-danov (GITIS Russische Akademie für Theaterkunst).
Noch während seiner Studienzeit wurde Marek Kalbus Preisträger verschiedener Gesangswettbewerbe, u. a. des 19. Internationalen Belvedere Gesangs-Wettbewerbs Wien. Seitdem werden seine lebendigen Rollenportraits und sein äußerst intensives Spiel von Publikum und Fachpresse ebenso geschätzt wie seine voluminöse, warm timbrierte Stimme.
Nach Engagements an Theatern in Berlin, Hamburg, Bamberg und Cottbus begann seine internationale Karriere 2005 mit Parsifal in einer Koproduktion der Deutschen Staatsoper Berlin mit dem Teatro Carlo Felice Genua in der Inszenierung Harry Kupfers und unter der musikalischen Leitung von Michail Jurowski. Ebenfalls unter dessen Leitung folgten konzertante Aufführungen von Nabucco mit dem Odense Sinfonie Orchester. Im gleichen Jahr sang er außerdem zu den 19. Jüdischen Kulturtagen Berlin in Weills Mahagonny in einer Inszenierung von Dominique Horwitz.
Der Figur des Salieri in der von Rimski-Korsakov für Schaljapin komponierten Oper „Mozart und Salieri“ zählt zu seinen Lieblingsrollen. Im Mozartjahr 2006 debütierte Marek Kalbus in dieser exponierten Partie in Mailand am Teatro dal Verme, worauf hin er vom Bayerischen Rundfunk für eine Einspielung dieser Oper mit dem Münchner Rundfunkorchester sowie für Aufführungen im Münchner Rundfunkhaus eingeladen wurde. Außerdem sang er diese Rolle an den Opernhäusern von Monza, Padua und schließlich im Dezember 2006 an Italiens größtem Opernhaus, dem Teatro Massimo in Palermo in einer Inszenierung von Francesco Micheli und unter der musikalischen Leitung von Dmitri Jurowski. Im Jahr 2006 sang er außerdem an der Oper Bonn die Basspartie in der spektakulären Uraufführung von Vladimir Tarnopolskis Oper „Jenseits der Schatten“ und an der Staatsoper Poznan den Commendatore in „Don Giovanni“. Er war Solist in Verdis Requiem im Internationalen Musikzentrum de Singel Antwerpen unter Ivo Venkov und gastierte wiederholt im Konzerthaus Berlin, Philharmonie Berlin und in der Bonner Beethovenhalle.
Höhepunkte im Jahr 2007 waren „La Damnation de Faust“ unter Gerd Albrecht mit der Tschechischen Philharmonie im Prager Rudolfinum, die Matthäuspassion in der Bonner Beethovenhalle und sein Sarastro-Debüt in einer Neuinszenierung der Zauberflöte anlässlich des 25jährigen Jubiläums der Bayerischen Kammeroper. Diese Produktion wurde von TechniSat weltweit über Satellit übertragen und als CD und DVD produziert.
2008 sang Marek Kalbus in einer Koproduktion des Bolschoi-Theaters Moskau mit dem Teatro Lirico di Cagliari in „Die Legende von der unsichtbaren Stadt Kitesh“ am Teatro Lirico di Cagliari unter der musikalischen Leitung von Alexander Vedernikov und in einer Neuinszenierung von Eimuntas Nekrosius. Die Premiere wurde vom RAI in 19 Länder live übertragen und erschien bei NAXOS auf DVD. Außerdem sang er wieder den Sarastro in Würzburg und war Solist im Brahms-Requiem beim Internationalen Musikfestival Al Bustan in Beirut. Im Sommer sang Marek Kalbus die Bass-Hauptpartie in Siegfried Wagners Oper "Der Schmied von Marienburg" mit der Baltischen Philharmonie unter Frank Strobel. Der Mitschnitt erschien bei NAXOS als Weltersteinspielung auf dem internationalen Tonträgermarkt.
In 2009 sang er in einer Neuinszenierung von Marcello Lombardero den Polizeichef in Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk am Teatro Municipal de Santiago de Chile. Diese Produktion wurde von den Kritikern zur "Produktion des Jahres Südamerika" gewählt. Außerdem sang er in der Wiederaufnahme der Zauberflöte den Sarastro in Würzburg und eine Wagner-Gala im Konzerthaus Berlin.
Neuproduktionen mit Marek Kalbus in 2010 waren ”Il Barbiere di Siviglia” inszeniert von Cheryl Studer und Ligetis Oper Nouvelles Aventures mit der Zeitgenössischen Oper Berlin. Ausserdem gastierte er mit dem Bass-Solo in Beethovens Missa Solemnis mit dem Pomeranian Philharmonic Orchestra in Bydgoszcz.
Das Jahr 2011 führte ihn mit Prokofjews “Verlobung im Kloster” unter der musikalischen Leitung von Tugan Sokhiev und der Regie von Martin Duncan an das Théâtre National de l'Opéra-Comique Paris und das Théâtre du Capitole Toulouse. Er fuhr mit der Oper Leipzig zum Gastspiel an das Grand Theatre Hong Kong mit Willy Deckers “Tristan and Isolde” und gastierte in “La Traviata” an den Städtischen Bühnen Münster.
Im Jahr 2012 gastierte er bisher wiederholt an den Städtischen Bühnen Münster, u. a. auch mit einem sehr erfolgreichen Liszt-Liederabend. Mit den Russischen Philharmonikern in Moskau war er im März Solist in Vaughan Williams “Sea Symphony” unter Dmitri Jurowski und im Oktober in Beethovens 9. Sinfonie unter Johannes Klumpp. Es gibt bereits weitere Einladungen, u. a. für eine Gala-Aufführung von “Tristan und Isode” als Kurwenal. Im November war er Solist in Mozarts Requiem mit der Frankfurter Singakademie.
Im Jahr 2013 sang Marek Kalbus bisher Rheingold-Wotan in Berlin in einer Produktion der ADK Berlin. Weiter Highlights in diesem Jahr sind sein Kurwenal in Tristan und Isolde mit den Russischen Philharmonikern in Moskau, die Titelpartie in Odysseus (Max Bruch) in Berlin, ein Liszt-Liederabend an der Flämischen Staatsoper Antwerpen sowie Ein Überlebender von Warschau mit der Pommerschen Philharmonie.
Für 2014 ist Marek Kalbus unter anderem als Kurwenal nach Mexixo City eingeladen.